Studieninhalte

Masterstudiengang Psychologie

Studieninhalte

Im Masterstudiengang werden wesentliche Kompetenzen des psychologischen Denkens und Handelns vertieft. Dabei lernen Studierende ein selbstständiges, kritisches und vernetztes Denken, setzen emotionale und kommunikative Kompetenzen für die Praxis um und vertiefen ihre Methodenkompetenz. Es gibt folgende Fachbereiche:

  • Grundlagen der Psychologie
  • Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie
  • Psychologie in Wirtschaft und Gesellschaft
  • Empirische Forschungsmethoden

Übergeordnet zu den fachlichen Grundlagen beschäftigen sich Studierende auch mit Themen, die aktueller nicht sein könnten – mit gesellschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen, die die Gegenwart und die Zukunft prägen: die ökologische Krise, die digitale Transformation und der soziale Wandel. In den Profil-Seminaren finden sich diese Themen mit Bezug zu den jeweiligen Schwerpunktbereichen wieder.

Darüber hinaus sind „multivalente“ Profil-Seminare, die für beide Schwerpunkte relevant sind, wählbar:

  • Psychologie und Raum
  • Digitalität und Humanismus
  • Psychologie der Demokratie

Auch in den fortgeschrittenen psychologischen Fertigkeiten besteht die Möglichkeit, neben der schwerpunktspezifischen Spezialisierung und Vertiefung, die eigenen Kompetenzen durch multivalente Lerninhalte zu erweitern:

  • Coaching und Beratung
  • Organisational Lab

Individuelle Interessens- und Profilbildung wird darüber hinaus durch zwei freie Wahlpflichtfächer gefördert. Zum Einsatz kommen innovative, individualisierte und inklusive Lehrmethoden. So werden eine humanistische Einstellung und zwischenmenschliche Fähigkeiten theoretisch greifbar und gleichzeitig persönlich erlebbar gemacht.

Modulbeschreibung

Wissenschaftliche Methodenlehre für Fortgeschrittene

M 1.1.: Quantitative Forschung 1

5 ECTS / 2 SWS

In diesem Modul werden inferenzstatistische Modelle für kategoriale (nominale und ordinale) Daten vermittelt, welche in der psychologischen Forschung und verwandten Disziplinen wie Soziologie und Pädagogik zur Anwendung kommen. Dabei stehen u.a. im Fokus:

  • Überblick und Vertiefung der Maximum Likelihood Theorie zum Schätzen unbekannter Parameter sowie darauf aufbauender Hypothesentests
  • Modelle aus der Familie der generalisierten linearen Modelle
  • multivariate/ mehrdimensionale Erweiterungen
  • Anwendung dieser Modelle mithilfe Statistikprogramms SPSS/R anhand von typischen Fragestellungen und Datenbeispielen aus der psychologischen Forschung
  • psychometrische Modelle (z.B. Rasch-Modell)
M 1.2.: Quantitative Forschung 2

5 ECTS / 2 SWS

In diesem Modul werden fortgeschrittene inferenzstatistische Verfahren behandelt, welche in der psychologischen Forschung und praktischen Arbeit zur Anwendung kommen. Dabei steht im Fokus,

  • Überblick und Vertiefung der Least Squares (kleinste Quadrate) Theorie zum Schätzen von Parametern linearer Regressionsmodelle
  • allgemein lineares Modell als multivariate/mehrdimensionale Erweiterung der linearen Regression
  • Zerlegung von Effekten im Rahmen der Pfadanalyse
  • Problem der kausalen Inferenz
  • Mediations- und Moderationsanalysen
  • Einführung in Theorie und Anwendung von Strukturgleichungsmodellen (structural equation modelling)
  • Anwendung dieser Modelle mithilfe Statistikprogramms SPSS/R anhand von typischen Fragestellungen und Datenbeispielen aus der psychologischen Forschung
M 1.3.: Qualitative Forschung 1

5 ECTS / 2 SWS

In diesem Modul werden ausgewählte qualitative Verfahren vorgestellt, die für die psychologische Forschung besonders relevant sind (z.B. Narrative Interviews, Dokumentarische Methode, Dispositivanalyse, Inhaltsanalyse, Ethnographie). Anhand konkreter Anwendungsbeispiele und Lehrforschungsprojekte wird der jeweilige Forschungsprozess theoretisch nachvollzogen. Im Fokus stehen dabei u.a.:

  • metatheoretische Grundlagen avancierter Verfahren, insbesondere deren erkenntnisleitende Differenz
  • unterschiedliche Arten von Datenmaterial (Sprache, Text, Bild, Digitale Interfaces) in ihrer jeweiligen mediale Eigenlogik
  • Gegenstandsangemessenheit von Verfahren und Forschungsdesigns
  • Spezifika der Methoden in Feldzugang und Erhebung (Interview, Gruppendiskussion, Kodierung, teilnehmende Beobachtung, Walkthrough-Methode) sowie Auswertung und Ergebnisdarstellung
  • Bedeutung klassischer Gütekriterien für rekonstruktive Verfahren
  • weitere, spezifisch qualitative Gütekriterien (z.B. alltägliche Verständigungsstandards)
M 1.4.: Qualitative Forschung 2

5 ECTS / 2 SWS

In diesem Modul werden ausgewählte qualitative Verfahren angewendet, die für die psychologische Forschung besonders relevant sind (z.B. Narrative Interviews, Dokumentarische Methode, Dispositivanalyse, Inhaltsanalyse, Ethnographie). Anhand eigener „Mini-Forschungsprojekte“ wird der jeweilige Forschungsprozess praktisch nachvollzogen. Aufbauend auf den theoretischen Nachvollzug konkreter Forschungsprojekte im Modul „Qualitative Forschung 1“ soll hier aktives Lernen durch niederschwelliges Ausprobieren vermittelt werden. Im Fokus stehen dabei u.a.:

  • Themenfindung und Erkenntnisinteresse (ggf. angeleitet in Form von Lehrforschungsprojekten)
  • pragmatische Abwägungen zur Umsetzbarkeit qualitativer Forschungsvorhaben (Feldzugang etc.)
  • spezifische Erhebungstechniken im Feld (Interview-Führung, Gruppendiskussionsleitung, Feldnotizen, Walkthroughs etc.) und Daten-Aufbereitung (Transkripte, dichte Beschreibungen, Screenshots etc.)
  • Interpretationsschritte der jeweiligen Verfahren
  • die Bedeutung von Sampling und komparativer Analyse für die Abstraktion und Generalisierung und damit für die Gewinnung empirisch fundierter Theorie
  • Forschungsethik und Forschungsdatenmanagement
  • die Darstellung von Ergebnissen in Fachmedien und für Fachpublikum

Studienbereich Psychologische Praxis

M 2.1. Praktikum

10 ECTS / 1 SWS

Die Studierenden lernen verschiedene Arbeitsfelder der Psychologie vertiefend kennen. Unter psychologischer Anleitung und Aufsicht haben sie Gelegenheit, die Anwendung wissenschaftlich begründeter Methoden der Psychologie zu beobachten und vertiefende Erfahrungen in der Anwendung dieser Methoden zu machen sowie diese zu dokumentieren und zu reflektieren.
Die Studierenden haben sich selbständig einen passenden Praktikumsplatz zu suchen. Das Praktikum ist vorab durch das studienrechtlich zuständige Organ zu genehmigen.
Das Praktikum kann je nach Interessenslage der Studierenden an Institutionen absolviert werden, an denen psychologische Arbeit geleistet wird. Zu diesen zählen, neben psychologischen Beratungsstellen, Ambulanzen etc., auch Einrichtungen der gesundheitlichen Versorgung, inkl. der Jugend-, Behinderten- oder Suchthilfe oder Einrichtungen der Sozialpsychiatrie

Studienbereich Theorie-Vertiefung

Je nach gewähltem Schwerpunkt ist entweder Theorie-Vertiefung a: Klinische Psychologie & Gesundheitspsychologie (Vertiefung Klinische Psychologie & Gesundheitspsychologie 1 sowie Vertiefung Klinische Psychologie & Gesundheitspsychologie 2) ODER Theorie-Vertiefung b: Wirtschaft und Gesellschaft (Vertiefung Wirtschaft und Gesellschaft 1 sowie Vertiefung Wirtschaft und Gesellschaft 2) zu absolvieren.

Theorie-Vertiefung a: Klinische Psychologie & Gesundheitspsychologie

M 3.1.a: Psychische Gesundheit & Behandlung

5 ECTS / 2 SWS

Das Modul umfasst eine Vertiefung spezifischer Störungsbilder und deren Behandlung. Darüber hinaus werden klinisch-psychologisch und gesundheitspsychologisch relevante Themen und Praxisfelder theoretisch reflektiert. Darunter fallen:

  • Traumata und Traumafolgestörungen (Sexualisierte Gewalt, Familiäre Gewalt, Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung, Krieg, Naturkatastrophen)
  • existenzielle Krisen und Übergänge über die Lebensspanne hinweg
  • akute Krisenintervention, Suizid-Prävention, Notfallpsychologie
  • systemische Aspekte psychischer Symptombildung (Beziehung, Familie, Institutionen)
  • multidisziplinäre Zusammenarbeit in psychosozialen Teams
  • besondere Aspekte des Settings (ambulant, tagesklinisch, stationär) für klinisch-psychologisches Arbeiten
M 3.2.a: Gesellschaftlicher Kontext

5 ECTS / 2 SWS

Das Modul umfasst die Einbettung klinisch-psychologischer und gesundheitspsychologischer Wissensbestände und Praktiken in größere sozioökonomische und gesellschaftliche Kontexte. Schwerpunkte sind u.a.:

  • Definitionen psychischer Gesundheit sowie Diagnosesysteme und sozial-kultureller Wandel
  • Perspektiven von Gesundheitspsychologie und Public Health
  • individuelle und systemische Funktionen von psychischer Devianz
  • Grenzen der Hilfs- und Behandlungsmöglichkeiten (persönlich wie institutionell)
  • Stigmatisierung und gesellschaftliche Konsequenzen psychischer Erkrankungen (einschließlich Erkenntnissen der Anti-Psychiatrie-Bewegung)
  • Deutungsmacht und Instrumentalisierung (insbesondere klinisch-)psychologischer Diskurse
  • klinische Psychologie und Psychotherapie in autoritären und totalitären Gesellschaftssystemen

Theorie-Vertiefung b: Wirtschaft & Gesellschaft

M 3.1.b: Psychologie der Wirtschaftssysteme

5 ECTS / 2 SWS

In diesem Modul wird die Dynamik von Menschen in Makroökonomien behandelt. Ein inhaltlicher Fokus liegt dabei auf:

  • Weltbilder von Wirtschaftstheorien (Keynesianismus, Monetarismus, Modern Monetary Theory, Gemeinwohlökonomie, …)
  • Finanzwirtschaft & Realwirtschaft
  • Wirtschafts- & Gesellschaftsordnungen (Kapitalismus, Sozialismus, Feudalismus)
  • Sozialstrukturen (Klassen, Stände, Kasten)
  • Ideologien, Wertvorstellungen & Normen
  • Wirtschaftsgeschichte (Vorneolithikum, Sesshaftwerdung, Industrielle Revolution, Digitalisierung)
  • Medientheorien (Latour, Luhmann) & Geldtheorien (Metallismus, Chartalismus)
  • Menschenbilder des Kapitalismus (von Homo oeconomicus bis Complex Man) und deren Tauglichkeit für wirtschaftswissenschaftliche Theoriebildung
  • Verständnisse & Formen von Arbeit (z.B. Lohnarbeit, Carearbeit, Selbstverwirklichung)
  • Konsum, Bedarf & Luxus
  • Wohlstand & Wohlbefinden
  • Ungleichheit, Kolonialismus & Ausbeutung
M 3.2.b: Psychologie von Organisationen

5 ECTS / 2 SWS

In diesem Modul wird die Dynamik von Menschen in Unternehmen und anderen Organisationen behandelt. Ein inhaltlicher Fokus liegt dabei auf:

  • Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre (Beschaffung, Produktion, Logistik, Finanzierung, Investition, Vertrieb, Forschung & Entwicklung)
  • sozialpsychologisches Basiswissen (Gruppenprozesse & soziale Rollen, prosoziales & antisoziales Verhalten, Konformität & Gehorsam) und allgemeinpsychologische Grundlagen (Motivation, Emotion, Wahrnehmung)
  • Organisationstheorien (Bürokratie, Taylorismus, Human Relations, Katz & Kahn)
  • Kulturpsychologie (R. Nisbett) & Organisationskultur (E. Schein, G. Johnson)
  • Macht & Machtmissbrauch
  • Neoinstitutionalismus & Primärzweck
  • Führung in Organisationen, staatlichen Einrichtungen und politischen Bewegungen

Studienbereich Profil-Seminare

Insgesamt sind vier Profil-Seminare, jedoch davon mindestens zwei aus dem eigenen Schwerpunkt zu wählen. Um mit Schwerpunkt Klinische Psychologie & Gesundheitspsychologie im Anschluss an den Bachelor Psychologie an der Bertha von Suttner Privatuniversität die für die postgraduelle Ausbildung zum/zur Klinischen und Gesundheitspsycholog*in notwendigen 75 ECTS im Bereich Klinischer Psychologie zu erreichen, sind im Master noch mind. 18 ECTS zu sammeln. Somit müssen, um für die Ausbildung zugelassen zu werden, insgesamt mind. vier Lehrveranstaltungen aus den Profil-Seminaren: Klinische Psychologie & Gesundheitspsychologie, Profil-Seminaren: Multivalenter Bereich, Fertigkeits-Übungen: Klinische Psychologie & Gesundheitspsychologie oder Fertigkeits-Übungen: Multivalenter Bereich belegt werden.

Profil-Seminare: Klinische Psychologie & Gesundheitspsychologie

M 4.x.a: Psyche & Klima

5 ECTS / 2 SWS

Das Modul beinhaltet eine vertiefte Analyse des Mensch-Umwelt-Verhältnissen mit einem Fokus auf sozial- und kulturpsychologische Perspektiven. Aus der Analyse heraus werden produktive Umgangsweisen abgeleitet. Konkrete Themen sind u.a.:

  • dominante Diskurse und Narrative um ökologische Krisen
  • gegenwärtige Subjektpositionen mit Blick auf die Mensch-Umwelt-Beziehung
  • Resilienz-Konzepte (individuell, kollektiv, systemisch)
  • verbreitete emotionale Reaktionen (Angst, Verzweiflung, Trauer, Wut, Hoffnung, Schuld etc.) und deren Implikationen
  • therapeutischer Umgang mit ebendiesen

 

M 4.x.b: Digital Mental Health

5 ECTS / 2 SWS

Das Modul führt in aktuelle kulturpsychologische Forschung an der Schnittstelle von psychischer Gesundheit/Wohlbefinden und digitalen Medien ein. Im Fokus stehen dabei u.a.:

  • Apps und digitale Programme, die beanspruchen, psychische Gesundheit und Wohlbefinden zu steigern
  • Fitness-Tracking und Mood-Tracking
  • psychologische Aspekte von Social Media Plattformen
  • digitaler Stress, exzessive Smartphone-Nutzung und potenzielle Auswirkungen auf Psyche und Gesellschaft
  • digitale Gesundheitsinterventionen am Arbeitsplatz (Corporate Wellbeing)
M 4.x.c: Flucht, Trauma & Krieg

5 ECTS / 2 SWS

Das Modul umfasst das Themenfeld Flucht, Trauma und Krieg unter psychologischen Gesichtspunkten. Dies beinhaltet u.a.:

  • Flucht und deren typische Ursachen und Folgen
  • Grenzmomente psychischen Erfahrens und Erlebens
  • Kriegserfahrungen sowie die transgenerationale Weitergabe von Traumata
  • Krisenbewältigung
  • individuelle und kollektive Resilienz (einschließlich ihrer Kehrseiten)
  • psychologische Aspekte der Friedensforschung
  • Kulturpsychologie, kulturvergleichende Psychologie und deren Unterscheidung

Profil-Seminare: Wirtschaft & Gesellschaft

M 4.x.d: Ökonomie & Ökologie

5 ECTS / 2 SWS

Das Modul umfasst Zusammenhänge von Wirtschaftssystemen und (Um-)Welt unter psychologischen Gesichtspunkten. Dies beinhaltet u.a.:

  • spezifische Denkmuster sowie Selbst- und Weltverhältnisse der Moderne
  • Zeitlichkeit und Be- bzw. Entschleunigung
  • Zusammenhang von ökologischen Krisen, Wirtschafts- und Gesellschaftssystem und
  • Unterscheidung von Klimaschutz und Klimagerechtigkeit
  • die Rolle des Staates im Wechselspiel von Ökonomie und Ökologie (Lobbyismus, klimaschädliche Subventionen, Steuerpolitik)
M 4.x.e: Arbeit & Künstliche Intelligenz

5 ECTS / 2 SWS

  • postfordistische Arbeitsverhältnisse (Industrie 4.0, New Work)
  • durch digitale Veränderung hervorgerufene Trends am Arbeitsmarkt (z.B. Agiles Arbeiten, Scrum, Homeoffice)
  • selbstlernende Programme im Allgemeinen sowie Künstliche Intelligenzen (z.B. ChatGTP) im Speziellen
  • sinnhafte Arbeit
  • Philosophie des Geistes (Leib-Seele, Schiff des Theseus, Qualia, Bewusstsein)
  • Auswirkungen digitalen Arbeitens auf geistige & psychische Fähigkeiten sowie Wohlbefinden (z.B. Stress, Cognitive Offloading)
  • Arbeitsplatzverlust & Arbeitslosigkeit
  • Möglichkeiten vs. Wünsche des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz
M 4.x.f: Theories of Change

5 ECTS / 2 SWS

Dieses Modul thematisiert psychologische Aspekte von Wandel und Transformations-Prozessen. Dabei ist die Frage zentral, wie sich diese wissenschaftlich fundiert initiieren, begleiten und erforschen lassen. Wesentliche Aspekte sind:

  • Ebenen des Wandels (individuell, organisational, gesellschaftlich)
  • Verfestigung bzw. Dynamik dominierender Wissens-Paradigmen in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik
  • Wandel gesellschaftlicher Werte bis zu historischen Umbrüchen und Revolutionen
  • Minoritäten-Einfluss und Konversionstheorie
  • „Theory of Change“ (im engeren Sinne) als Methode für Planung, Management und Evaluation in verschiedenen Bereichen (NGOs, Aktivismus, Entwicklungspolitik)
  • unterstützende bzw. hemmende Aspekte der Transformation des persönlichen Verhältnisses zur sozialen und ökologischen Umwelt (Lebensstil, Konsumverhalten)
  • Future Literacy und systematische Antizipation sozialer, ökologischer und inklusiver Zukunftsszenarien

Profil-Seminare: Multivalenter Bereich

M 4.x.g: Psychologie & Raum

5 ECTS / 2 SWS

Das Modul vermittelt psychologische und soziale Aspekte von räumlichen Umgebungen sowie die Auswirkungen spezifische gestalteter Räume auf die menschliche Psyche. Im Fokus stehen dabei:

  • Eigenschaften und Einfluss urbaner Räume (z.B. Broken-Windows-Theorie, autofreie Städte)
  • ländliche, periphere und strukturschwache Räume im Wandel
  • Natur-Erlebnisse (Erhabenheit und Regeneration)
  • Materialisierung von Macht in räumlichen Ensembles
  • Eigenschaften von Zwangsräumen (Psychiatrie, Gefängnis), Heilräumen (Krankenhaus), Bildungsräumen (Schule), Arbeitsräumen (Fabrik, Büro), Konsumräumen (Mall, Supermarkt)
  • Psychologie des Wohnens
M 4.x.h: Digitalität & Humanismus

5 ECTS / 2 SWS

  • Geschichte des Humanismus (Antike Grundlagen, Renaissance-Humanismus, Späthumanismus, Neohumanismus)
  • Humanistische Psychologie
  • Trans- und Posthumanismus
  • Science Fiction
  • Digitaler Humanismus
  • Digitale Überwachung
  • Psychopolitik
  • Digitales Profiling
  • Aufmerksamkeit und Salienz
  • Digitale Suchterscheinungen
M 4.x.i: Psychologie der Demokratie

5 ECTS / 2 SWS

Das Modul umfasst psychologische Aspekte der Demokratie ebenso wie anti-demokratischer, autoritärer bis totalitärer gesellschaftlicher Tendenzen. Konkret werden u.a. behandelt:

  • demokratische Einstellungen und Praktiken sowie deren Zusammenhang mit Sozial- und Persönlichkeitsstruktur, Bildung, Milieu und Lebenswelt
  • gegenwärtige autoritäre Tendenzen in westlichen Gesellschaften sowie sozial- und kulturpsychologische Erklärungen für ebendiese
  • Demokratie und Wahlen in Zeiten von Social Media
  • Tendenzen zu Technokratie und ‚Expertokratie‘
  • historische Beispiele von anti-demokratischer Radikalisierung sowie deren psychologische Aufarbeitung
  • Rolle und Funktion der psychologischen Disziplin in anti-demokratischen, totalitären Systemen
  • Massenbewegung, Führer-Gläubigkeit, Gewalt und Enthemmung
  • psychologisch fundierte Programme zur Förderung von Emanzipation, Offenheit, Inklusion und Austausch

Studienbereich Fortgeschrittene psychologische Fertigkeiten

Insgesamt sind drei Profil-Seminare, jedoch davon mindestens eines aus dem eigenen Schwerpunkt zu wählen. Um mit Schwerpunkt Klinische Psychologie & Gesundheitspsychologie im Anschluss an den Bachelor Psychologie an der Bertha von Suttner Privatuniversität die für die postgraduelle Ausbildung zum/zur Klinischen und Gesundheitspsycholog*in notwendigen 75 ECTS im Bereich Klinischer Psychologie zu erreichen, sind im Master noch mind. 18 ECTS zu sammeln. Somit müssen, um für die Ausbildung zugelassen zu werden, insgesamt mind. vier Lehrveranstaltungen aus den Profil-Seminaren: Klinische Psychologie & Gesundheitspsychologie, Profil-Seminaren: Multivalenter Bereich, Fertigkeits-Übung: Klinische Psychologie & Gesundheitspsychologie oder Fertigkeits-Übungen: Multivalenter Bereich belegt werden.

Fertigkeitsübungen: Klinische Psychologie & Gesundheitspsychologie

M 5.x.a: Anamnese & Erstgespräch

5 ECTS / 2 SWS

Das Modul vermittelt in praktischen Übungen Fertigkeiten der Anamnese & Erstgespräch in psychologischen Settings. Im Fokus stehen dabei u.a.:

  • die Anamneseerhebung wird unter Berücksichtigung differentialdiagnostischer Erkenntnisse an Fallbeispielen
    demonstriert
  • in Rollenspielen werden unterschiedliche Anamnesesituationen praktisch geübt
  • die theoretischen Hintergründe zur psychologischen Gesprächsführung werden dabei umgesetzt und reflektiert
  • es werden unterschiedliche Settings und Patient*innen/Klient*innengruppen berücksichtigt
  • im Speziellen wird zudem auf die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen eingegangen
M 5.x.b: Klinisch-diagnostische Praxis

5 ECTS / 2 SWS

In diesem Modul werden die Schritte einer klinisch-psychologische Diagnostik - Anamnese und Exploration, Verhaltensbeobachtung und die Verwendung von psychologischen Tests - vermittelt und praktisch mittels Fallvignetten (Text, Videos, Rollenspiele) geübt. Dabei stehe im Fokus,

  • die Gesprächsführung und Kommunikationsmodelle (Erwachsene, Kinder, Jugendliche) mit Patient*innen
  • der Einsatz und Auswertung psychologischer Tests (zB. Persönlichkeitsfragebogen, Leistungstests, projektive Tests) in den Bereichen Konzentration, Gedächtnis, Lernen und Denken
  • Diagnostik mit besonderem Bezug auf gesundheitsbezogenes Erleben und Verhalten
  • die psychologische Behandlungsplanung
  • die Erstellung eines schriftlichen Befundes für andere Gesundheitsberufsgruppen
  • die Befundbesprechung mit Klient*innen/ Patient*innen
  • Grundlegende Kenntnisse der Krisenintervention und zur Suizidprävention

Fertigkeitsübungen: Wirtschaft & Gesellschaft

M 5.x.c: Team & Führung

5 ECTS / 2 SWS

  • Führungstheorien im Überblick
  • Führung aus der Sicht der Leader-Follower Exchange Theorie betrachtet
  • Führung und Teams: Motivation und Performance
  • Rolle der Führung in der Entwicklung von Mitarbeiter*innen
  • Positive Leadership: positive Psychologie zur Führung von Teams
  • Distributed Leadership und Agiles Führen in flachen Hierarchien und im Kontext von New Work
  • Female und Gender Leadership: Stereotypen und Gender Balance sowie Strategien einer female Empowerment in der Arbeitswelt
  • Digital Leadership: Führen von hybriden und remoten Teams und im Kontext der digitalen Transformation
  • erfahrungsorientierte Übungen zu Führung und Teams: Lernen aus praktischen Übungen in denen Führungssituationen erprobt werden
  • Analyseinstrumente zur Teamführung und Teamzusammenarbeit: Kennenlernen und (Probe)Anwendungen
M 5.x.d: Transformation in Organisationen

5 ECTS / 2 SWS

  • Theorie der Organisation als soziales System
  • Organisationsentwicklung als Theoriemodell und als Praxisansatz
  • Interventionsverständnis in der Organisationsentwicklung
  • Diagnostische Brillen in der Organisationentwicklung: der Unterschied von Veränderungen auf der Personen-, Team-, Organisations-, und Organisationsübergreifender Ebene
  • Rollen und Aufgaben in der Entwicklung von Organisationen
  • Modelle der Partizipation und die Gestaltung partizipativer Prozesse und Settings für Kommunikation und Kooperation
  • klassische und agile Methoden der Organisationsentwicklung
  • digitale und hybride Umsetzung von Prozessen der Organisationsentwicklung
  • Reflexion von Case Studies
  • Praxisübungen zur organisationsentwicklungsorientierten Diagnostik und Interventionsplanung
  • Methodenwerkstatt zur Planung von Workshops und Meetings in der Organisationsentwicklung

Fertigkeits-Übungen: Multivalenter Bereich

M 5.x.e: Coaching & Beratung

5 ECTS / 2 SWS

Das Modul vermittelt praktische Anwendungsformen von Coaching und Beratung, u.a.:

  • Grundlagen arbeitsweltlicher Beratung
  • typische Anlässe für Beratung und Coaching.
  • Haltungen, Prozesse und typische Formate die im Kontext von Coaching und Beratung zum Einsatz kommen.
  • wesentliche Bedingungs- und Einflussfaktoren für ein wirkungsvolles Coaching bzw. eine gelungene Beratung.
  • eine Typologie von Modellen in der Beratung von Entwicklungs- und Veränderungsprozessen: Fachberatung, Prozessberatung, komplementäre Beratung und Agenturmodelle.
  • das eigene beraterische Skill-Set und die Entwicklung der Selbstwirksamkeit in der eigenen Expert*innenbiographie.
  • Erprobung von unterschiedlichen Interventionen auf Ebene des Individuums und der Gruppe / des Teams.
  • die Beratungs- und Coachingpraxis wird anhand von konkreten Fallbeispielen durchgearbeitet

 

M 5.x.f: Organisational Lab

5 ECTS / 2 SWS

 

Im Organisational Lab arbeiten die die Teilnehmer*innen abwechselnd in selbstgewählten und zugeteilten Gruppen sowie im Plenum mit unterschiedlichen Aufgaben. Im Zentrum steht dabei die Aufgabe der Gründung einer Organisation, die sich selbst entwickeln, strukturieren und entscheidungsfähig organisieren muss. Zum Abschluss wird das Ergebnis einer reflexiven Evaluierung unterzogen. Jede Gruppe mit zufällig zugeteilten Mitgliedern bereitet eine Einheit für die Gesamtgruppe für den letzten Tag vor, in der psychologische Handlungskompetenzen erlebbar gemacht werden (train the trainer Konzept). Im Plenum werden die Gruppenarbeiten unterstützt, vor allem aber die Gruppen-, Intergruppen-, und Organisationsprozesse systematisch reflektiert und eingeordnet.

  • in diesem Setting erleben und beobachten die Teilnehmer*innen die Entwicklung von Gruppen vom ersten Zusammentreffen bis zu ihrem Ende, was viele Möglichkeiten der Abstraktion von Prozessstrukturen erlaubt.
  • dabei wird anhand der eigenen Gruppen, untersucht, wie sich Gruppen entwickeln und welche Prozesse dabei entstehen.
  • als eine zweite Handlungs- und Beobachtungsebene ergeben sich Phänomen der Intergruppeninteraktion und deren Strukturbildung und Kollaboration.
  • die relevanten Dimensionen in der Beobachtung von Gruppenentwicklung auf individueller, sozialer, kommunikativer intergruppenspezifischer Ebene,
  • die Rolle von Feedback in sozialen Prozessen: Feedback Geben als Intervention und Feedback erhalten als Entwicklungsmöglichkeit für das eigene soziale Verhalten,
  • das Erleben von und der Umgang mit Autorität und mit Statusunterschieden in Gruppen.
  • die Besonderheit von Prozessen auf der Ebene von Gruppen, Intergruppen-Beziehungen und auf der Organisationsebene, die eine weitere Strukturbildung jenseits der Intergruppenbeziehungen mit sich bringt.

Studienbereich Reflexion

M 6.1.: Mentoring & Bildungsplanung

2 ECTS / 1 SWS

Ausgehend von der Beschäftigung mit verschiedenen Kompetenzbegriffen setzen sich die Studierenden mit ihren persönlichen Bildungsbedürfnissen auseinander und entwickeln in Abstimmung mit der LV-Leitung einen individuellen Bildungsplan, um – in Ergänzung des Standard-Studienprogramms – den eigenen Kompetenzerwerb voranzutreiben (Planungen von TN an Tagungen, Lectures, Fortbildungen, LVs anderer Studiengänge, Praktika bzw. Job Shadowings - ggf. auch unter internationaler Perspektive).

M 6.2.: Teilnehmende Beobachtung & Feldkompetenz

3 ECTS / 2 SWS

Teilnehmende Beobachtung wird als elementarer Bestandteil empirischer Forschung verdeutlicht ebenso wie als Weg zur Gewinnung von Feldkompetenz und zwar dort, wo letztere z.B. nicht aus beruflicher Vorerfahrung erwächst. Dabei wird ‘Feldkompetenz’ als Verbindung von systematischem Erfahrungswissen in einem konkreten Kontext und theoretischer Expertise in unterschiedlicher Gewichtung verstanden und dargestellt. Es wird auf Epoché als Haltung, d.h. als Einklammerung des Geltungscharakters von Äußerungen im Sinne ihrer faktischen Wahrheit und normativen Richtigkeit als wesentliche Grundlage für den Feldzugang und die Analyse von Beobachtungsdaten eingeführt. Anhand von einschlägigen Forschungsbeispielen wird der Ertrag von Teilnehmender Forschung für Beratung und Wissenschaft gezeigt.

Studienbereich Freie Fächer

Als Freie Fächer sind Lehrveranstaltungen mit einer Summe von 10 ECTS / 4 SWS aus sämtlichen Curricula der Bertha von Suttner Privatuniversität zu wählen.

Studienbereich Masterarbeit

M 8.1.: Forschungswerkstatt 1

5 ECTS / 2 SWS

Die Forschungswerkstätten 1 und 2 werden kontinuierlich geführt, um Formen des Peer-Learnings zu unterstützen und für den gesamten Prozess der Konzeption und Durchführung der Masterarbeit fruchtbar zu machen. Studierende durchlaufen dieses Modul demnach zwei Mal, wobei jeweils andere Ziele, Aufgaben und Inhalte damit verbunden sind. Übergeordnetes Ziel des Moduls ist es, die Studierenden beim Verfassen ihrer Masterarbeit zu unterstützen und im Forschungs- und Schreibprozess zu begleiten.

  • Dabei geht es sowohl um die Vertiefung sowie die praktische Anwendung der im Rahmen des Studiums vermittelten Elemente von empirischer und theoretischer Forschung sowie von wissenschaftlichem Arbeiten.
  • Darüber hinaus werden die Studierenden in Arbeitsformen der wissenschaftlichen Community eingearbeitet (u.a. Systematische Feedback-Schleifen bei der Texterstellung, Präsentation und Diskussion wissenschaftlicher Fragen und Problemstellungen, Auseinandersetzung mit und Aufgreifen von Kritik in das eigene Forschungshandeln).
  • Ausgewählte Materialien aus dem Prozess der Auswertung und Ergebnisdarstellung der Masterarbeit werden theoretisch-methodisch reflektiert und diskutiert.
  • Das Verfassen von wissenschaftlicher Ergebnispräsentation, mündlich wie schriftlich, wird besprochen.
M 8.2.: Forschungswerkstatt 2

5 ECTS / 2 SWS

Die Forschungswerkstätten 1 und 2 werden kontinuierlich geführt, um Formen des Peer-Learnings zu unterstützen und für den gesamten Prozess der Konzeption und Durchführung der Masterarbeit fruchtbar zu machen. Studierende durchlaufen dieses Modul demnach zwei Mal, wobei jeweils andere Ziele, Aufgaben und Inhalte damit verbunden sind. Übergeordnetes Ziel des Moduls ist es, die Studierenden beim Verfassen ihrer Masterarbeit zu unterstützen und im Forschungs- und Schreibprozess zu begleiten.

  • Dabei geht es sowohl um die Vertiefung sowie die praktische Anwendung der im Rahmen des Studiums vermittelten Elemente von empirischer und theoretischer Forschung sowie von wissenschaftlichem Arbeiten.
  • Darüber hinaus werden die Studierenden in Arbeitsformen der wissenschaftlichen Community eingearbeitet (u.a. Systematische Feedback-Schleifen bei der Texterstellung, Präsentation und Diskussion wissenschaftlicher Fragen und Problemstellungen, Auseinandersetzung mit und Aufgreifen von Kritik in das eigene Forschungshandeln).
  • Ausgewählte Materialien aus dem Prozess der Konzeption und Durchführung der Masterarbeit werden theoretisch-methodisch reflektiert und diskutiert.
  • Die Erstellung, Diskussion und Entwicklung von Exposés nach gängigen wissenschaftlichen Standards wird besprochen
M 8.3.: Masterthesis

10 ECTS / 0 SWS

Eigenständige Bearbeitung eines wissenschaftlichen Problems aus dem Bereich der Psychologie sowie angrenzender Disziplinen und kritische Reflexion des Forschungsstandes. Dies beinhaltet

  • Formulierung einer Forschungsfrage,
  • Literaturrecherche und aktueller Forschungsstand zur Forschungsfrage,
  • Auswahl von geeigneten Forschungsmethoden,
  • eigenständige Datenerhebung und Datenanalyse mittels passenden qualitative und/oder quantitativer Methoden,
  • Interpretation und (graphischer, tabellarischer) Darstellung der Ergebnisse und Verfassen einer schriftlichen Masterthesis.
M 8.4.: Masterabschlussprüfung

5 ECTS / 0 SWS

 

Auf der Grundlage der Bewertung und Begutachtungsergebnisse der Masterarbeit ist eine mündliche kommissionelle Prüfung angesetzt, in deren Rahmen die Studierenden ihre Masterthesis präsentieren und verteidigen. Auf die Präsentation und Verteidigung folgt ein Prüfungsgespräch, in welchem die Studierenden ihre Befähigung zur Vernetzung und Verbindung ihrer Masterthesis mit zentralen Inhalten des Masterstudiengangs demonstrieren.
Der Prüfungssenat wird von der Studienprogrammleitung für jede*n Kandidat*in aus dem Kreis der Prüfungskommission festgelegt. Er besteht aus einem*r Vorsitzenden und zwei Fachprüfer*innen. Erstprüfer*in ist in der Regel der/die Betreuer*in der Masterthesis. Studierende die gemeinsam eine Masterthesis abgeben haben, legen an einem Prüfungstermin die Prüfung vor dem gleichen Senat ab.

Kontakt
Portrait Schweiger-Anibas
Studienservice
Sandra Schweiger-Anibass, MA
+43 2742 313 228 845