Was die Pandemie mit der Psyche macht
Was die Pandemie mit der Psyche macht
Psychotherapiepraxen sind voll wie nie zuvor, freie Termine schwer zu finden. Die Corona-Krise und die damit verbundenen Einschränkungen beeinflussen die Psyche und den Alltag der Menschen. Der Internationale Tag der mentalen Gesundheit am 10. Oktober unterstreicht einmal mehr die Wichtigkeit der Förderung der psychischen Gesundheit von Erwachsenen, älteren Menschen, von Kindern und Jugendlichen. Mag. Dr. Michael Wininger, Studienprogrammleiter und Assoc. Professor am Department Psychotherapie der Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten, über die aktuelle Lage sowie über das fachlich fundierte und zugleich praxisorientierte Ausbildungsangebot an der Suttneruni.
Wie steht es um die aktuelle psychische Gesundheit der ÖsterreicherInnen?
Das Thema der psychischen Belastungen und Erkrankungen ist durch die Corona-Krise in den Vordergrund gerückt. Die Situation hat bei vielen Menschen vielfältige seelische Belastungssituationen hervorgerufen: Durch den Wegfall sozialer Kontakte, durch das Erleben von Hilflosigkeit und von Konflikten in Familie und Beziehung haben sich bei vielen Menschen Ängste und depressive Zustände intensiviert.
Wie hat sich die Pandemie auf das Erleben von Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen ausgewirkt?
Unter Beteiligung von KollegInnen der BSU gehen derzeit zwei größere Forschungsprojekte dieser wichtigen Frage nach. Klar ist, dass so weitreichende Krisen oder Pandemien, wie wir sie aktuell erleben, nicht zuletzt auch im Bereich der Psychotherapie innovative Ansätze erfordern – etwa die Behandlung per Videotelefonie. Diese neuen Ansätze müssen auf Basis empirischer Forschung weiterentwickelt und evaluiert werden. In diesem Sinn versuchen wir an der Suttneruni eine Klammer zwischen Forschung, universitärer Ausbildung und Praxis herzustellen und dadurch Synergien entstehen zu lassen. Das Hauptaugenmerk des Studiums liegt hierbei auf der Vermittlung professioneller Interventionsmethoden sowie auf dem Erwerb von Wissenschafts- und Forschungskompetenzen.
Welches Studienangebot gibt es im Bereich Psychotherapie an der Suttneruni?
Als Antwort auf die aktuelle Problematik bietet die Suttneruni eine spezifische universitäre Psychotherapieausbildung an. Im Bachelorstudiengang Psychosoziale Intervention und im Masterstudiengang Psychotherapie werden ExpertInnen ausgebildet, die auf die Anforderungen unserer Zeit mit Fachwissen reagieren können. Neu hinzu kommt der Universitätslehrgang Psychotherapie mit Schwerpunkt Fachspezifikum. Das Studium ist in seiner berufsbegleitenden Form einzigartig in der österreichischen Hochschullandschaft.