Aktuelle Projekte aus Forschung und Entwicklung
Aktuelle Projekte aus Forschung und Entwicklung
Ausbildungsforschung der Psy-Berufe an der BSU
Das Projekt zielt darauf ab, die Persönlichkeitsentwicklung von Studieren der psychosozialen Berufe an der Bertha von Suttner Privatuniversität zu monitoren. Die Studie ist disziplinenübergreifend (Psychologie, Psychotherapie, psychosoziale Beratung) und hilft dabei, die Ausbildung bestmöglich zu gestalten und die Fortschritte der Studierenden im Studium zu erfassen.
Die Datenerhebungen finden regelmäßig während des Studiums statt (am Beginn jedes Semesters) und ermöglichen dadurch die Entwicklung von Persönlichkeitsaspekten, den Fortschritt, und die Erfahrungen von Studierenden in psychosozialen Berufen zu besser verstehen. Die Datenerhebung erfolgt anonym und werden aggregiert ausgewertet.
Leitung / Projektverantwortliche | Ass.-Prof.in Mag.a Dr.in Raphaela Kaisler, MSc MSc (Department Psychologie) |
Kooperationspartner | Department Psychotherapie und Psychosoziale Beratung an der BSU |
Laufzeit | Start 01.09.2024 (Langzeitstudie) |
Fördergeber/-schiene | keine |
Temporäre Infrastrukturen im ländlichen Raum (TempIL)
In ländlichen Regionen wird immer wieder ein Rückgang der Infrastrukturversorgung diskutiert. Dabei geht es oft nicht um Großprojekte, sondern um lokale Versorger, Institutionen der Sicherheit und Bildung sowie um Orte des Gemeinschaftslebens. Sie sind wichtige Infrastrukturen gesellschaftlicher Teilhabe. Beispiele dafür reichen von den langjährigen Kontroversen im Zuge der Zentralisierung von Polizeidienststellen seit den 2000er Jahren bis zu dem Umstand, dass es in Niederösterreich 2023 mehr als 150 Gemeinden ohne Nahversorger gab. In der sozialwissenschaftlichen Debatte werden Abwärtsspiralen aus Infrastrukturmangel und Bevölkerungsrückgang befürchtet, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden.
Jenseits des Negativszenarios der gesellschaftlichen Desintegration werden aber immer wieder innovative Lösungen gefunden, um mit dem Mangel umzugehen. Dazu zählen insbesondere mobile und temporäre Infrastrukturen, wie mobile Nahversorger, temporäre Dienststellen der Polizei oder temporäre Bildungsräume. Das Projekt TempIL fragt nach der Bedeutung dieser temporären soziale Orte. Mit dem Konzept der temporären Infrastruktur wird die Frage nach den Effekten der zeitlichen Begrenztheit dieser Infrastrukturangebote nachgegangen und damit ein wichtiger Beitrag zur gesellschaftlichen Reflexion geleistet. Das Projekt verbindet damit innovative Grundlagenforschung im Bereich der sozialwissenschaftlichen Infrastrukturforschung mit aktuellen Problemstellungen für nö. Gemeinden.
Leitung / Projektverantwortliche | Dr. Philipp Knopp |
Laufzeit | 07/2024 – 06/2025 |
Fördergeber/-schiene | Amt der niederösterreichischen Landesregierung (K3), Abteilung Wissenschaft und Forschung |
Gemeinsam psychisch stärker – Ein Kooperationsprojekt an der Schnittstelle von Schule und Universität
Unter dem Eindruck vielfältiger gesellschaftlicher Herausforderungen beschreiben sich etwa 30 Prozent der Jugendlichen in Österreich als psychisch belastet. Gleichzeitig ist das Thema der mentalen Gesundheit für einen Großteil der Heranwachsenden heute wenig tabuisiert und insgesamt von hoher Relevanz.
Das Kooperationsprojekt greift die damit verbundenen Fragen und Chancen auf, indem es – basierend auf einem multimethodalen, partizipativen Ansatz – konkrete Belastungsfaktoren, Ressourcen und Bedarfe rund um das Thema mentale Gesundheit an der HAK St. Pölten erhebt und darauf aufbauend konkrete Angebote für und mit den Schülerinnen und Schülern entwickelt sowie diese an der Schule implementiert.
Die BSU und die HAK St. Pölten sind Mitglieder des „Wohlfühlpools – ABC der psychischen Gesundheit“ und verstehen ihr Kooperationsprojekt als Beitrag zu dieser Initiative.
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni |
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Kooperationspartner*innen | Handelsakademie St. Pölten: Direktor Mag. Thomas Huber Neben der Schulleitung gehören dem Projektteam seitens der HAK zahlreiche SchülerInnen, LehrerInnen und Mitglieder des schulärztlichen Dienstes an. Ambulanz der BSU: FH-Prof. DSA Kurt Fellöcker, MA, MSc | |
Laufzeit | 2023- | |
Erklärvideo auf dem Suttneruni-YouTube-Channel | Gemeinsam psychisch stärker |
Mentoring for Social Inclusion in Europe: Sharing Knowledge and Building Capacity (Ment4EU)
Mentoring relationships between a volunteer and a person with fewer opportunities have proven a successful way to foster inclusion and diversity. The Cooperation Partnership project Ment4EU helps higher education keep abreast of the growing significance of social mentoring programs in policy and practice.
Led by innovation principles, the consortium of five universities makes available findings, as well as teaching concepts and material. It analyses examples of how social mentoring has been developed successfully. Dissemination activities make resources available for lecturers and researchers, students and professionals.
Ment4EU produces resources that are openly accessible and expandable: It publishes a handbook on social mentoring in Europe and a database on the main bulk of research. It implements new curricula and multimedia resources. It offers students and staff opportunities for mobility. It provides an innovation manual on how universities can develop mentoring schemes for social inclusion and engage more responsibly with their communities.
Project Manager | Univ.-Prof. Dr. Eberhard Raithelhuber |
Partner universities and local contact |
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Run time | 12/2023 – 12/2026 |
Funding | European Commission, through the ERASMUS+ “Cooperation Partnerships” program (KA220-HED) |
Publications | Raithelhuber, E. (2023). Mentoring for Social Inclusion: A Call for Social Work to Engage with an Emerging Model of Social Intervention. European Journal of Social Work, 26 (online first). https://doi.org/10.1080/13691457.2023.2236319 |
Psychosoziale Versorgungsangebote der BSU-Universitätsambulanz für Studierende (PEERS)
Das Projekt zielt darauf ab, einen innovativen und nachhaltigen Beitrag zur psychosozialen Versorgung für Studierende mit Hilfe der Peer-Arbeit zu gewährleisten und damit einen niederschwelligen Zugang zur Versorgung an der BSU-Ambulanz in der Modellregion St. Pölten zu ermöglichen. In diesem Projekt wird, die Erfahrung von ausgebildeten Peer-Beratende - Studierenden aller Fachrichtungen und Disziplinen der Fachhochschule St. Pölten - für die Erstellung von psychosozialen Unterstützungsangeboten der BSU-Ambulanz aufgegriffen, um zielgruppenspezifische und bedarfsorientierte Angebote "von Studierenden für Studierende" an der BSU-Ambulanz (Peer2Peer) zur Verfügung zu stellen. Die Peer-Arbeit wird gemeinsam mit den ausgebildeten Peer-Beratende (Studierenden) reflektiert und psychosoziale Unterstützungsangebote für Studierende in einem ko-kreativen Ansatz basierend auf den Erfahrungen der Peers erarbeitet. Dabei liegt der Fokus der gemeinsamen Arbeit auf dem Explorieren der Voraussetzungen der Peer-Arbeit und Gestaltung und Design von Unterstützungsangeboten für die BSU-Ambulanz. Weiters wird die Anfangsphase der Peer-Arbeit mittels qualitativer Peer2Peer-Interviews untersucht, um die Motivation, Anreize, benötigte Fähigkeiten und Kompetenzen der auszubildenden Peers sowie unterstützende Strukturen bei der Ausübung der Peer-Arbeit zu untersuchen.
Leitung / Projektverantwortliche | Ass.-Prof.in Mag.a Dr.in Raphaela Kaisler, MSc MSc |
Laufzeit | 07-12/2023 |
Fördergeber/-schiene | Nationalstiftung für Forschung, Technologie, und Entwicklung, Ludwig Boltzmann Gesellschaft Open Innovation in Science Center, Public and Patient Involvement and Engagement (PPIE) Exploration Call 2022 |
Socio-spatial framework conditions for inclusive housing for persons with complex mental health needs in rural and small-town areas (SPUR)
Sozialräumliche Rahmenbedingungen für inklusive Wohnformen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in ländlichen und kleinstädtischen Räumen Niederösterreichs
Trotz einer wachsenden Zahl an Veröffentlichungen zum Thema gemeinschaftliche und inklusive Wohnprojekte beschäftigen sich noch vergleichsweise wenige mit diesen Wohnmodellen im Kontext der Inklusion von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Bisherige Forschungsergebnisse weisen lediglich allgemein darauf hin, dass die natürliche sowie gebaute Umwelt die psychische Gesundheit beeinflussen können. Vor diesem Hintergrund haben sich UWK, BSU und FH-StP und PSZ gGmbh zum Forschungsprojekt SPUR zusammengeschlossen. Das Team untersucht sozialräumliche Rahmenbedingungen für gemeinschaftliche und inklusive Wohnformen für und mit Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen in ländlichen Räumen Niederösterreichs. Das Projekt wendet verschiedene qualitative und partizipative Forschungsmethoden an, um sozialräumliche Faktoren ausfindig zu machen, die Entstehung, Verlauf und Genesungsprozess von psychischen Erkrankungen beeinflussen. Ziel ist, Empfehlungen für bestehende oder zukünftige gemeinschaftliche Wohnprojekte zu entwickeln, damit Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen dort ihr Leben selbstbestimmt gestalten, genesen und in ihrem eigenen Zuhause begleitet und behandelt werden können.
Leitung / Projektverantwortliche | |
Mitarbeitende | Mag. Tim Brunöhler |
Kooperationspartner*innen |
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Laufzeit | 2023–2026 |
Fördergeber/-schiene | GFF NÖ (FTI-Projekte Grundlagenforschung, Gesellschaftlicher Zusammenhalt im Wandel) |
Publikationen | noch keine |
Projektwebsite | https://www.donau-uni.ac.at/spur/ |
MICOLL - Migration and Housing: Meeting Refugees’ Housing Needs through Collaborative Housing Programmes (MICOLL)
Für Geflüchtete stellt die Suche nach leistbarem und adäquatem Wohnraum in europäischen Städten eine große Herausforderung dar. Menschenwürdiges Wohnen ist jedoch ein Schlüssel zu erfolgreicher sozialer Teilhabe in der Gesellschaft, da es unter anderem mit stabilen nachbarschaftlichen Kontakten verbunden ist. In vielen Ländern setzen gemeinschaftliche Wohnprojekte ihren Schwerpunkt auf Zusammenarbeit, Beteiligung und gegenseitige soziale Unterstützung innerhalb der Bewohnerschaft. Vor diesem Hintergrund untersucht MICOLL das Potenzial gemeinschaftlicher Wohnmodelle für die langfristige Integration von Geflüchteten.
Ausgehend von einer systematischen Aufarbeitung des bisherigen Forschungsstandes werden in Interviews und Workshops relevante Akteurinnen und Akteure, Prozesse und institutionelle Strukturen für die Unterstützung und Diffusion von gemeinschaftlichen Wohnmodellen mit Geflüchteten identifiziert. Weiters werden Pilotprojekte (“test-beds”) des gemeinschaftlichen Wohnens mit Geflüchteten in Österreich, Schweden und Großbritannien wissenschaftlich begleitet, um daraus Empfehlungen für zentrale Akteurinnen und Akteure der Stadtentwicklung abzuleiten.
Leitung / Projektverantwortliche |
Univ.-Prof. Dr. Richard Lang (Aschauer Corporate Governance Forschungs GmbH) |
Kooperationspartner*innen |
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Laufzeit |
2021–2023 |
Fördergeber/-schiene |
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) vertreten durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) Joint Programming Initiative (JPI) Urban Europe (Urban Migration Call) https://jpi-urbaneurope.eu/calls/urban-migration/ |
Publikationen |
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TELL! – ICT-based collaborative storytelling in open youthwork (TELL)
Bei TELL! geht es um das Design eines nachhaltigen, nicht-kommerziellen und selbstreflexiven digitalen Tools, mit dem persönliche Timelines (im Fokus auf Alltag und Biografie) von Jugendlichen mit Gleichaltrigen und Jugendbetreuer*innen in ihrer kommunalen Einbindung konstruiert werden – und dies in einem sicheren und ethisch bewährten Kontext. In enger Kooperation mit erfahrenen Einrichtungen der Niederösterreichischen Jugendarbeit geht es um ein breites Spektrum an städtischen sowie ländlichen Jugendszenen, die durch TELL! adressiert werden. Offen für weitere Jugendarbeitseinrichtungen steht TELL! in enger Zusammenarbeit mit Multiplikator*innen und öffentlichen Entscheidungsträger*innen der Kommunalen Jugendarbeit und -politik.
Durch die laufende (Weiter)Entwicklung dieses IT-Piloten für die Entscheidungen und Bedürfnisse junger Menschen zielt TELL! ab auf die Steigerung subjektiver Selbstwirksamkeit und damit auf „health literacy“ auf Ebene der Endnutzer*innen. Jugendliche kollaborieren im Zeitraum von zwei Jahren dazu mit Informatiker*innen, Sozialarbeiter*innen, Soziolog*innen, Politiker*innen um ihr selbst entwickeltes Tool ergebnisoffen im Weg eines participatory designs „auf den Markt zu bringen“.
Leitung / Projektverantwortliche / Suttneruni |
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Kooperationspartner*innen |
LOIDL Consulting IT Services GmbH Ovos TU Wien ARGE Bildungsmanagement Römerland Carnuntum Jugend Jugend:Info NÖ |
Laufzeit |
2023-2025 |
Fördergeber/-schiene |
FFG / IKT der Zukunft |
Digitale Forschungsinfrastrukturen am Scheideweg (DiFIS NÖ)
Das Projekt „Digitale Forschungsinfrastrukturen am Scheideweg“ (DiFIS NÖ) erforscht Haltungen und Orientierungen von Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern in Bezug auf digitale Forschungsinformationssysteme. Es untersucht die Verwendung solcher Systeme in niederösterreichischen Forschungseinrichtungen. Mit Gruppendiskussionen und Interviews gehen wir der Praxis der Entscheidungsfindung nach.
Damit trägt es zu einer reflexiven Wissenschaftsforschung bei, die gegenwartssensibel auf die Implikationen der Wissensproduktion unter Digitalisierungsbedingungen gerichtet ist – ein zentrales Ziel der Forschungsstrategie der Bertha von Suttner Privatuniversität.
Konkrete Fragestellungen sind:
- Welche Forschungsinformationssysteme sind in Forschungseinrichtungen in Niederösterreich gegenwärtig im Einsatz bzw. in Planung?
- Wer sind institutionelle Stakeholder im Umgang mit digitaler Forschungsinfrastruktur?
- Welche expliziten und welche impliziten Handlungsorientierungen strukturieren die Infrastrukturentscheidungen?
- Wie sehen entsprechende Zukunftsvisionen aus?
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni |
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Mitarbeitende |
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Laufzeit |
2022-2023 |
Fördergeber/-schiene |
Amt der niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Wissenschaft und Forschung |
C_ALL: Enable all Voices (C_ALL)
Das partizipative Projekt: C_All: Enable all Voices findet im Rahmen des vom FWF finanzierten Forschungsprojekt Cov_enable: Re-Imagining vulnerabilities in times of crises, das bereits seit Mai 2021 an der Suttneruni durchgeführt wird, statt. Cov_enable untersucht die längerfristigen Auswirkungen der Covid-Pandemie auf die Situation von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Ziel ist auch die Entwicklung eines Modells für ein inklusives Krisenmonitoring, um Nachwirkungen und zukünftige Herausforderungen durch Krisen nachhaltig und gleichberechtigt bewältigen zu können.
Das partizipative Projekt: C_All : Enable all Voices ermöglicht nun die Berücksichtigung der Covid-Erfahrungen und Empfehlungen von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen bei der Entwicklung dieses inklusiven Krisenmanagements in gleichberechtigter und partizipativer Weise. Ca. 10 bis 12 am Cov_enable Projekt beteiligte Forschungsteilnehmerinnen und Forschungsteilnehmer (Erwachsene, Kinder und Jugendliche) mit Behinderungen und psychischer Erkrankung erarbeiten mit Unterstützung von Theaterpädagogen und Theaterpädagoginnen sowie einer Künstlerin in einem kreativen Prozess unterschiedliche Formate, in denen sie ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen während der mehr als zwei Jahre andauernden Covid-Pandemie zum Ausdruck bringen. Bei einem Event mit Stakeholdern aus der Behindertenhilfe, Menschenrechtskontrolle, Politik und Verwaltung werden zum einen diese künstlerischen Ausdrucksformen präsentiert und zum anderen in einem anschließenden dialogischen Austausch gemeinsam reflektiert und diskutiert. Letztlich sollen die Ergebnisse dieses partizipativen Prozesses die Entwicklung eines inklusiven Krisenmonitorings fördern und unterstützen.
Download Poster: C_All : Enable all Voices
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni | Mag. Sabine Mandl, Senior Researcherin |
Kooperationspartner*innen | Institut für das künstlerische Lehramt, Akademie der bildenden Künste Wien, Fachbereich Kunst- und Kulturpädagogik |
Laufzeit | 2022-2023 |
Fördergeber/-schiene | Ludwig Boltzmann Gesellschaft: Patient-and-Public-Involvement-and-Engagement-Umsetzungsprogramm (PPIE) |
Spaces for Madness – Zu einer heuristischen Theorie über Raum und Ort für psychische Gesundheit: Soziale Produktion, körperliche Verortung und virtuelle Räume (Spaces for Madness)
Dissertation (Dipl.-Ing.in Esther Blaimschein, BSc)
Das Dissertationsvorhaben widmet sich der Versorgungs-, diskursiven und gelebten Praxis von Psychiatrie und „mental illness“, innerhalb eines genuin raumrelationalen Verständnisses. Als Aufgabe der Raum- und Infrastrukturplanung, verstellt die Gesundheitsplanung zunächst als Instrument den Blick auf die normierenden (Wissens-) Ordnungen und oftmals unsichtbaren, gelebten Sphären des Raums. Räumliche Praxis und kollektive Erfahrung sind spätesten seit dem Spatial Turn zwar als Dimension des Raumdiskurses präsent, eine Theorie zu einer „Spatiality of Madness“ bleibt aber bis dato aus. Der virtuelle Raum per se, sowie zunehmende Hoffnung in eHealth-Technologien, stellen manifeste Orte und gesellschaftliche Handlungspraxen vor neue Fragen. Bestehende Dispositive verändern sich, werden erweitert, der Diskurs zu „psychischer Krankheit und Gesundheit“, aber auch was das eine oder das andere genau ist, sind spätestens seit der COVID-Pandemie auch im öffentlichen Diskurs zunehmend präsent. Ziel der Dissertation ist es einen fundierten, empirischen Beitrag zum wissenschaftlichen Theoriediskurs zu entwickeln, der Dimensionen von „Spaces for Madness“ offenlegt, wobei [for] als affirmative Präposition und [Madness] als integrativer Terminus zu Begriffen aus den Psy-Disziplinen und der Alltagssprache eingeführt wird.
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni |
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Laufzeit |
2023-2026 |
Fördergeber/-schiene |
Quantifizierter Affekt: Mikrodispositive des Mood Tracking (MIMOT)
Dissertation (Moritz Meister, MSc)
Thema des GFF-geförderten Dissertationsprojekts sind Mood-Tracking Apps. Diese Tools zur digitalen Gefühlsvermessung halten gegenwärtig im Alltagsleben, aber auch am Arbeitsplatz zunehmend Einzug – mit weitreichenden gesellschaftlichen Implikationen. Der empirische Zugang kombiniert verschiedene Methoden der qualitativen Forschung: Walkthrough-Methode, Media Go-Alongs, Einzelinterviews und Gruppendiskussionen. Die Forschungsperspektive ist dabei transdisziplinär zwischen Psychologie, Soziologie, Medienwissenschaften und Philosophie angesiedelt. Ziel ist es, besser zu verstehen, wie Subjektivierungsweisen und psychosoziale Mechanismen durch diese digitalen Dispositive vermittelt werden bzw. sich neuartig konstituieren.
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni |
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Laufzeit |
2022-2025 |
Kooperationspartner*innen |
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Fördergeber/-schiene |
Bringing mentalisation-based education to Switzerland (MeCHEd)
Mentalisierungsbasierte Ansätze bereichern seit längerem psychotherapeutische Tätigkeitsfelder und werden nun auch im Bereich von Bildung und Pädagogik mit Erfolg rezipiert. Besondere Beachtung wird dabei der reflexiven Professionalisierung von Pädagoginnen und Pädagogen geschenkt, um sie im Aufbau und der Gestaltung von Beziehungen mit Kindern und Jugendlichen, die auffälliges Verhalten zeigen, zu unterstützen. Das internationale Expert*innen-Netzwerk MentEd (Mentalisation in Education) arbeitet dazu intensiv. Nach erfolgreichen Förderphasen durch die DFG und Erasmus+ ermöglicht nun MOVETIA eine Fortführung, Weiterentwicklung und internationale Ausweitung der innovativen Ansätze in das Schweizer Bildungssystem.
Ziel des Projekts ist es, mentalisierungsbasierte Zugänge interkantonal in der Schweizer Heilpädagogik zu implementieren und begleitend zu beforschen. Der dafür erforderliche transnationale Wissenstransfer fokussiert insbesondere die Professionalisierung von Multiplikator*Innen unter schulischen HeilpädagogInnen und PsychomotoriktherapeutInnen. Auf hochschulischer Ebene wird dies durch eine curriculare Verankerung an der HfH Zürich realisiert und durch das international etablierte MentEd-Netzwerk begleitet. Meilensteine bzw. Teilziele des Projekts sind: (1.) Einführung und Konsolidierung des Netzwerks in der Schweiz, (2.) Adaption von mentalisierungsbasierten Ansätzen für das Schweizer Bildungssystem am Beispiel der Heil- und Sonderpädagogik, sowie (3.) Implementierung/Durchführung von Mentalisierungstrainings inkl. deren begleitender Beforschung (Adaption von Evaluationsinstrumente & Methoden für Replikationsstudien).
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni |
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Kooperationspartner*innen |
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Laufzeit |
Oktober 2022 - Oktober 2024 |
Fördergeber/-schiene |
https://www.movetia.ch/ |
Projektwebsite |
https://mented.de/ |
Vulnerabilitäten in Krisenzeiten neu denken (Cov_Enable)
Es werden die längerfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die Situation von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderungen untersucht. Dazu werden in drei Jahren nicht nur Daten gesammelt werden, um die bisherigen Entwicklungen der Pandemie nachzuzeichnen und die Belastungen aus Sicht der Betroffenen nachvollziehbar zu machen. Ziel des vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekts (Projektnummer P 34641-G) ist auch die Entwicklung eines Prototyps für ein Modell eines inklusiven Krisenmonitorings, um Nachwirkungen und zukünftige Herausforderungen durch Krisen nachhaltig und gleichberechtigt bewältigen zu können.
Die COVID-19-Pandemie stellt eine komplexe Herausforderung für die gesamte Gesellschaft dar. Studien zeigen aber auch, dass in Zeiten der Pandemie wesentliche Schritte in Richtung Teilhabe und Inklusion gefährdet sind. Die längerfristigen Auswirkungen auf die Bildungs-, Lebens- und Unterstützungssituation von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderungen werden in den Fokus genommen. Im bisherigen Diskurs blieben die Blickwinkel dieser Menschen nahezu unbeachtet. Mechanismen, die soziale Benachteiligung und Diskriminierung bedingen, wurden bis dato nicht klar erfasst und in geeigneter Form bearbeitet.
Mit partizipativen Methoden werden vor allem qualitative Daten gesammelt, um die bisherigen Entwicklungen der Pandemie nachzuzeichnen und die Belastungen aus Sicht der Betroffenen nachvollziehbar zu machen. Deren Blickwinkel blieb im bisherigen Diskurs nahezu unbeachtet, was dazu beiträgt, dass Mechanismen, die soziale Benachteiligung und Diskriminierung bedingen, nicht klar erfasst und in geeigneter Form bearbeitet werden können. In Zusammenarbeit mit Organisationen und Akteur/inn/en aus dem Bereich der Zivilgesellschaft, Menschenrechte und öffentlichen Verwaltung sowie internationalen Expert/inn/en entsteht ein Prototyp für ein Modell eines inklusiven Krisenmonitorings.
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni | Univ.-Prof. Dr. Oliver Koenig |
Kooperationspartner*innen | Ass.-Prof. Mag. Dr. Michelle Proyer, Universität Wien |
Laufzeit | 2021-2024 |
Fördergeber/-schiene | Wissenschaftsfonds FWF |
Publikationen | in Vorbereitung |
Mental eHealth & Telepsychiatry - Towards an „Integrated Healthcare Management (Tool)” and Telecouncil for distanced care (Mental eHealth)
Die Corona-Krise war und ist eine weltweite, für viele Personen aber vor allem eine höchstindividuelle Krise. Eine Covid-Erkrankung, aber auch die Umstände der Krise – Lockdown, Isolation, prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse, individuelle Ängste und mentale Last – rücken vermehrt die Frage nach kritischer psychosozialer Versorgungsleistung und -wirksamkeiten in den Fokus. Große Hoffnungen werden in eHealth- und mHealth-Lösungen gesetzt. Sogenannte „Mental Health Apps“ fluten die App-Stores. Fragen nach deren Funktionalität, der (therapeutisch-medizinischen) Effizienz, aber auch fehlende Standards und praxisorientierter Entwicklung im klinischen Setting, sprechen für akuten Handlungs- und Forschungsbedarf.
Mit Blick auf differenzierte strukturelle Settings (etwa inpatient / outpatient) und der damit einhergehenden Frage nach Rolle und Potential (digitaler) Technologien, erforscht und entwickelt das Konsortium, entlang des effektiven Bedarfs, IKT-Anwendungen für „Mental Health“ in einem praxisnahen Setting, in Kooperation mit der Abteilung für Psychiatrie der Barmherzigen Brüder Eisenstadt. Im Kontext künftig anzustrebender Ausfalls- und Versorgungssicherheit psychiatrischer Leistungen im akuten Krisen- und Pandemiefall (Resilienz & Distancing), werden sowohl die Entwicklung des Anwendungsfelds IHM wie auch Telepsychiatrie (+ Telekonsil Psychiatrie) durch wissenschaftliche sowie soziokulturelle Erkenntnisse, insbesondere aus der Covid19-Krise, untermauert. Hier gilt es sichere und ethisch geprüfte digitale Instrumente zu entwickeln, die etwa psychiatrische Konsiliarleistungen für hochinfektiöse PatientInnen im Krisenfall ermöglichen.
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni | Dipl.-Ing. Esther Blaimschein BSc |
Kooperationspartner | Prim. Dr. med. Florian Buchmayer (Barmherzige Brüder Eisenstadt, Abteilung für Psychiatrie) FH Prof. Mag. Dr. Alexander Brunner (FH Campus Wien, Soziale Arbeit) FH Prof. DI Dr. Stefan Sauermann (FH Technikum Wien, Medical Engineering & eHealth) a.o. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Gratz (Gratz & Partner OG) Univ.-Prof. Dr.iur Dragana Damjanovic (TU Wien, FB Rechtswissenschaften) a.o. Univ.-Prof. DI Dr. Peter Purgathofer (TU Wien, HCI Group) |
Laufzeit | 2021-2022 |
Fördergeber/-schiene | FFG, IKT der Zukunft Call 2020 „Resilience and Distancing“ |
CtS Projekt: Mental eHealth
Esther Blaimschein berichtet über ihr Projekt "Mental eHealth & Telepsychiatry".
Self-Determination through technological support of Autonomy, Resilience and organizational Transformation (START)
Anders als in der Gesundheitsversorgung und Pflege, in denen in der vergangenen Dekade ein breites Investment an Innovationen (AAL, ehealth) zur IKT-Stützung von Kernprozessen erfolgt ist, dominiert im Feld der Behindertenhilfe der Fokus auf betrieblichen Praktiken und Abläufen, Dokumentationssystemen, sowie auf vereinzelte, gezielte Entwicklung technologischer-Applikationen (z.B. unterstützte Kommunikation), oft als Insellösung mit damit einhergehenden Synergieverlusten. Wie die UNBRK darlegt, umfasst Artikel 19 „Selbstbestimmte Lebensführung“ die Verpflichtung zu einem Systemwechsel auf der Grundlage einer umfassenden Deinstitutionalisierung. Forschungsberichte stellen hier fest, dass Fortschritte in diesem Bereich nur langsam vorangegangen sind, da diese Transformation eine Transformation der Organisationen selbst voraussetzt (vgl. FRA, 2017; Biewer & Koenig et al. 2020).
Organisationale Herausforderung der Weiterentwicklung zu individualisierten Unterstützungssystemen besteht in der vermehrten Notwendigkeit, Lösungen für eine Vielzahl an komplexen internen und externen Schnittstellen zu bewältigen. START zielt aber nicht nur darauf ab bestehende Lösungen zu integrieren, sondern soll auch als technische Hilfe zur Unterstützung und Beschleunigung der organisationalen Transformation beitragen. Durch Human-Centred & Participatory Design soll eine ICT Lösung mitanstatt nurfür den Nutzer entwickelt werden, ausgerichtet auf die Stärkung von Selbstbestimmung und Resilienz. Das Besondere an der zu entwickelnden Technologie besteht darin, dass es auf allen Ebenen des Leistungserbringungsprozesses Transparenz, Ausrichtung von Ressourcen, Effektivität, Lernen und Weiterentwicklung (via der intelligenten und anschaulichen Bündelung von Informationen mittels Algorithmen/KI) ermöglichen soll.
Angestrebte Ergebnisse und Erkenntnisse
Als Ergebnis wird die Entwicklung eines KI gestützten ICT-Kerns angestrebt, welcher, exemplarisch, ausgewählte Services sowie ein barrierefreies, mobiles Interface integriert. Der komplette Entwicklungsprozess ist eng mit der Diskussion und Beantwortung folgender Fragen durch das Konsortium verbunden: (A) Welche technologisch gestützten Strukturen können die Autonomie von Betroffenen sowie fachliches Handeln von Mitarbeiter*innen auch über Distanz ermöglichen? (B) Welche Erfahrungen in der Nutzung von IKT-basierten Technologien haben Organisationen während der CoVID-19 Pandemie gemacht? (C) Welche Abläufe zur Gestaltung von an Autonomie und Selbstbestimmung orientierten Unterstützungsleistung konnten im Zuge der CoViD Pandemie dadurch gleichwertig gelöst werden, und welche nicht? (D) Welche neuartigen Lösungen könnten nutzer*innenzentrierte Technologien befördern bzw. ein umfassend nutzbares Instrument (Prototyp) in Einrichtungen der Behindertenhilfe entwickeln helfen?
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni | Univ.-Prof. Dr. Oliver Koenig |
Kooperationspartner*innen | LOIDL Consulting IT Services GmbH Creagy Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung Paris Lodron University of Salzburg Balance Lebenshilfe Tirol Lebenshilfe Netzwerk |
Laufzeit | 2022-2024 |
Fördergeber/-schiene | gefördert von der FFG im Rahmen des Programms IKT der Zukunft: „Interdisziplinäre IKT für Resilienz und Distancing” |
Jugendgemeinde 2050 – (Digitale) Bildungsangebote in NÖ – Evaluierung und Pilotierung kommunaler Innovationen (Jugendgemeinde 2050)
Projektstudium
Im Fokus steht die Beratungsarbeit der Jugendinfo NÖ, die Themen der kommunalen Jugendpolitik in den NÖ Gemeinden seit 06/2012 systematisch unterstützt. Sobald Fragen zu bestehenden Bedürfnissen sowie möglichen (neuen) Projekten in Gemeinden in Erscheinung treten, tritt die NÖ Jugendinfo auf den Plan und arbeitet mit Expert*innen der kommunalen Jugendkultur (das sind Vereinsvorsitzende, Schullehrer*innen und -direktor*innen und informierte Freiwillige vor Ort) an den jeweiligen Themen sowie Vorstellungen und Ideen. Im Zuge der Pandemie wurden bestehende Methoden und Instrumente (bspw. die Erkenntnisse aus Befragung, Workshops, Interviews im Rahmen der „Jugendpartnergemeinde“ mit insgesamt 270 Gemeinden) systematisch erweitert. Applikationen zur (kontaktlosen) Kommunikation und Interaktion wurden erstellt, gleichermaßen wie neue Methoden des strukturierten Austauschs sowie Ideensammlung erprobt worden sind. Im Fokus standen dabei IKT-Plattformen sowie Informationsmanagementsysteme mit interaktiver sowie mit integrativer Funktion.
Mit dem Projekt „Jugend 2050 - Digitale Bildungsangebote für Jugendgemeinderät*innen“ wird die bestehende Beratungsarbeit durch die Jugendinfo NÖ zum einen evaluierend erhoben und zum anderen wird auf die grundlegenden Vorstellungen Bedürfnissen von Jugendgemeinderät*innen Niederösterreichs selbst sowie auf jene der Jugendexpert*innen vor Ort eingegangen. Diese bilden auch die Zielgruppen dieser Evaluierung. Simultan zur Evaluierung werden mögliche digitale Tools (Artefakte, Plattformen) erkundet, die für die Befragten in Hinkunft interessant sein können; es werden Designs und Ideen zur weiteren Arbeit der Jugendarbeit in Design- und Zukunftsworkshops erkundet.
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni | Univ.-Prof. Dr. Manuela Brandstetter |
Kooperationspartner*innen | TU Wien 270 Gemeinden in Niederösterreich |
Laufzeit | 2022 |
Auftraggeber | NÖ Landesjugendreferat Jugend:info NÖ |
Auswirkungen der Covid-19-Krise auf das Erleben von psychisch erkrankten Personen im Kombinationssetting von gruppen- und einzelpsychotherapeutischer Behandlung
Psychotherapie- und insbesondere Gruppentherapie- hat in der Krisenzeit der Covid-19-Pandemie essentielle Aufgaben im Hinblick auf soziale Inklusion, Ressourcenaktivierung und Förderung der Resilienz. Unklar ist bislang allerdings, ob die Anforderungen der sozialen Distanz Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Patient*innen gruppentherapeutische Angebote annehmen. In Kooperation mit der pt-ambulanz und dam ÖAGG.
In einer multimethodischen Studie wird die Veränderung des Belastungserlebens und der Symptomatik von Patient*innen, die sich in einer gruppenpsychotherapeutischen Behandlung mit begleitender Einzelpsychotherapie an der ÖAGG psychotherapeutischen Ambulanz (pta) befinden, retrospektiv mit einem Kurzfragebogen erfasst. Zudem werden qualitative, narrative Interviews geführt. Für ein Verständnis der psychosozialen Dynamik im therapeutischen Gruppenprozess werden Gruppendiskussionen einer fortlaufenden Intervisionsgruppe von behandelnden Gruppenpsychotherapeut*innen dokumentarisch und tiefenhermeneutisch ausgewertet. Dabei werden die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten der Gruppenpsychotherapie in der Zeit der Covid-19-Krise untersucht.
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni | Univ.-Prof. Dr. Aglaja Przyborski, Kooperationspartnerin |
Kooperationspartner*innen | Mag. Hannah Bischof (pta), Hon.-Prof. Dr. habil. Günter Dietrich (ÖAGG), Markus Hochgerner MSc MSc (ÖAGG), Mag. Vanja Poncioni-Rusnov (pta), Dr. Klaus Schulte (pta) |
Laufzeit | 2020 |
Publikationen |
Tagungsbeitrag (angenommen): „Psychotherapieforschung. Aktuelle Entwicklungen in Versorgung und Ausbildung.“ 3. Tagung der Koordinationsstelle Psychotherapieforschung (Gesundheit Österreich GmbH, Oktober 2020) Publikation in der Zeitschrift des ÖAGG: Feedback |
Links | Information der psychotherapeutischen Ambulanz (pta) Studiendokument beim Deutschen Register klinischer Studien (DRKS) |
Pilotstudie „Eingangsphase in der ambulanten Gruppentherapie“
Die Pilotstudie widmet sich anhand von mehr als 1500 retrospektiven Falldaten aus der psychotherapeutischen Ambulanz des ÖAGG (PTA) der Eingangsphase in der Gruppenpsychotherapie. Ein vertieftes Verständnis für den Ausstieg von Patient*innen in dieser Phase des Psychotherapieprozesses ist sowohl für die settingspezifische Gestaltung der Therapie als auch für das psychotherapeutische Vorgehen in der therapeutischen Behandlung wichtig. Ziel der Studie ist eine erste Rekonstruktion von Umständen des Verlassens der Gruppe innerhalb der ersten 10 Sitzungen. Die Studie zeichnet sich durch eine multiparadigmatische und -methodische Herangehensweise aus, die sowohl die Perspektive der Patient*innen als auch die der Therapeut*innen beinhaltet. In Kooperation mit der pt-ambulanz und dam ÖAGG.
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni | Univ.-Prof. Dr. Aglaja Przyborski, Kooperationspartnerin |
Kooperationspartner*innen | Mag. Hannah Bischof (pta), Hon.-Prof. Dr. habil. Günter Dietrich (ÖAGG), Mag. Vanja Poncioni-Rusnov (pta), Assoc. Prof. Dr. Michael Wininger (BSU) |
Laufzeit | 2020-2022 |
Publikationen | Tagungsbeitrag (angenommen): „Psychotherapieforschung. Aktuelle Entwicklungen in Versorgung und Ausbildung.“ 3. Tagung der Koordinationsstelle Psychotherapieforschung (Gesundheit Österreich GmbH, Oktober 2020) |
Links | Information der psychotherapeutischen Ambulanz (pta) Studiendokument beim Deutschen Register klinischer Studien (DRKS) |
Facilitating Encounter
Es wird der Frage nachgegangen, was gegenwärtig als internationaler State of the Art der personzentierten Leitung, genauer des Facilitating von Encountergruppen, definiert werden kann. Dazu wurden im Nachgang des „13th World Congress for Client Centered and Experiential Psychotherapy“ Personzentrierte Psychotherapeut*innen und Ausbilder*innen für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung eingeladen, ihre Arbeit als Facilitator von Encountergruppen darzustellen und in Auseinandersetzung mit dem wissenschaftlichen Diskurs zu reflektieren. Als Ergebnis gibt es drei Hefte des internationalen wissenschaftlichen Journals „Person-Centered & Experiential Psychotherapies“ zum Thema „Facilitating Encounter“. Ein Überblicksartikel ist in Arbeit.
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni | Univ.-Prof. Dr. Aglaja Przyborski, APG•IPS |
Kooperationspartner*innen | Dr. Gillian Proctor, Programme leader of the MA in Psychotherapy and Counselling, University of Leeds UK Renata Fuchs, MAS, stellvertretende Ausbildungsleitung der fachspezifischen Ausbildung des APG•IPS (Institut für Personzentrierte Studien) |
Laufzeit | 2019-2021 |
Publikationen | Herausgabe von drei Schwerpunktheften der internationalen Zeitschrift Person-Centered & Experiential Psychotherapies zum Thema „Facilitating Encounter“ (18/3, 4 und 19/3): Aglaja Przyborski, Gillian Proctor & Renata Fuchs (2020) Editorial for facilitating encounter special issue 3: personal, theoretical and empirical approaches, Person-Centered & Experiential Psychotherapies, DOI: 10.1080/14779757.2020.1790410 Gillian Proctor, Renata Fuchs & Aglaja Przyborski (2019b) Editorial: facilitating encounter in a training context, Person-Centered & Experiential Psychotherapies, 18:4, 309-310, DOI: 10.1080/14779757.2019.1694968 Gillian Proctor, Renata Fuchs & Aglaja Przyborski (2019a) A core concept of PCA in the spotlight: facilitating encounter,Person-Centered & Experiential Psychotherapies,18:3, 195-201, DOI: 10.1080/14779757.2019.1650814 |
Prospektive naturalistische Längsschnittstudie zur Wirksamkeit von Gruppenpsychotherapie an der ÖAGG psychotherapeutischen Ambulanz
Im aktuellen Stand der Psychotherapieforschung ist dokumentiert, dass die Gruppenpsychotherapie in ihrer Wirksamkeit zu der einzelpsychotherapeutischen Behandlung vergleichbare Effekte erzielt. Die Forschungsfragen dieser Längsschnittstudie beschäftigen sich mit noch nicht hinreichend untersuchten Fragestellungen zur Gruppenpsychotherapie. Die Forschungsfragen richten sich auf die Messung der allgemeinen Wirksamkeit der Behandlung, auf die Untersuchung der Wechselwirkungen von störungsspezifischen Krankheitsaspekten, sozioökonomischen Parametern der Patient*innen und auf methodenspezifische Variablen des Behandlungsprozesses. In Kooperation mit der pt-ambulanz und dam ÖAGG.
Durch 68 zeitlich parallel geführte Gruppen an der pta mit jeweils ca. 10 Personen besteht ein geeigneter Rahmen für eine differenzierte naturalistische Wirksamkeitsforschung mit maximal vier Jahren Therapiedauer, gefolgt von einer katamnestischen Nachbefragung. Die Gruppen sind drei unterschiedlichen Grundströmungen (Clustern) der Psychotherapie zugeordnet - psychoanalytisch/psychodynamisch, humanistisch/existenziell und systemisch.
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni | Univ.-Prof. Dr. Aglaja Przyborski, Kooperationspartnerin |
Kooperationspartner*innen | Mag. Vanja Poncioni-Rusnov (pta), Mag. Hannah Bischof (pta), Markus Hochgerner MSc MSc (ÖAGG), Hon.-Prof. Dr. habil. Günter Dietrich (ÖAGG) |
Laufzeit | 2020 |
Publikationen | Tagungsbeitrag (angenommen): „Psychotherapieforschung. Aktuelle Entwicklungen in Versorgung und Ausbildung.“ 3. Tagung der Koordinationsstelle Psychotherapieforschung (Gesundheit Österreich GmbH, Oktober 2020) |
Publikationen | Information der psychotherapeutischen Ambulanz (pta) Studiendokument beim Deutschen Register klinischer Studien (DRKS) |
Körperliche Selbstpräsentation und Körperpraxen im Spannungsfeld von Selbstoptimierung und Selbstverletzung
Unsere digitalisierte Welt macht zum einen die Rezeption, Bearbeitung und Verbreitung von Bildern so leicht wie noch nie. Zum anderen werden die Möglichkeiten der Optimierung der körperlichen Erscheinung immer vielfältiger, von Self-Tracking- Devices bis zu operativen Eingriffen im Dienst der Schönheit. Empirisch werden klinisch auffällige mit alltäglichen Körperpraxen verglichen, mit der Frage, welche seelischen Konflikte im Umgang mit dem eigenen Körper ausgetragen werden und in welchem Verhältnis gesellschaftliche und technologische Entwicklungen zu destruktiven Körperpraxen stehen. Zu erwarten ist ein Beitrag zur Diskussion von Körperpraxen im technologischen Wandel.
Leitung / Projektverantwortliche Suttneruni | Univ.-Prof. Dr. Aglaja Przyborski |
Kooperationspartner*innen | ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Slunecko, Institut für Psychologische Grundlagenforschung und Forschungsmethoden der Fakultät für Psychologie an der Universität Wien Univ.-Prof. Dr. Jürgen Straub, Lehrstuhl für Sozialtheorie und Sozialpsychologie an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr Universität Bochum |
Laufzeit | - |
Publikationen | Przyborski, Aglaja & Slunecko, Thomas (2020). The significance of iconic thinking for the understanding of media – A praxeological model of communication. Sage Open |