Suttner Vorlesung mit Laura Wiesböck: Digitale Diagnosen
Suttner Vorlesung mit Laura Wiesböck: Digitale Diagnosen
Die Teilnahme ist kostenfrei. Aus Platzgründen ist eine Anmeldung bis 17. März erforderlich.
Im Rahmen der 3. Suttner Vorlesung wird Laura Wiesböck einen Einblick in die ambivalenten Auswirkungen der Verbreitung einer „psychotherapeutischen Kultur“ über digitale Kanäle geben.
Sie stellt die Frage, warum hinderliche Gefühlslagen und Handlungsweisen gegenwärtig primär in pathologisierter Form anerkannt und ausgelebt werden und welche gesellschaftlichen Umstände und Akteur*innen dafür förderlich sind, dass Fragen zur emotionalen Ausgeglichenheit und Funktionalität immer mehr zu Fragen von Gesundheit oder Krankheit werden. Besonders auf die Problematik der Verbreitung amerikanischer Gesundheitsdiskurse zu „Mental Health“ und „Selfcare“ weist sie hin, da diese neoliberale Vorstellungen von radikaler Individualisierung, Wettbewerbsorientierung und Konsumzentrierung verstärken können.
Zur Person
Laura Wiesböck ist promovierte Soziologin und leitet die Gruppe „Digitalisierung und soziale Transformation“ am Institut für Höhere Studien Wien. In der Lehre widmet sie sich Themen wie Coolness als kulturelle Praxis oder Soziologie der Liebe. Zusätzlich kommuniziert sie gesellschaftskritische Perspektiven in Medien, hält öffentliche Fachvorträge, und engagiert sich für ein gewaltfreies und ökonomisch unabhängiges Leben von Frauen*. Für ihre Arbeit wurde die Soziologin vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Förderungspreis für Wissenschaft der Stadt Wien. Buchtipp: „Digitale Diagnosen. Psychische Gesundheit als Social-Media-Trend“ (2025, Zsolnay).
Der Vortrag wird aufgezeichnet für einen Podcast bei Deutschlandfunk Nova.